Lernvideos didaktisch planen
  • 19 Jul 2024
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Lernvideos didaktisch planen

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Artikel-Zusammenfassung

Lernvideos didaktisch planen

Vorteile von Lernvideos

Hohe Anschaulichkeit

Lernvideos zeichnen sich durch ihre hohe Anschaulichkeit aus. Diese visuelle Klarheit trägt dazu bei, dass Lerninhalte besser verstanden und behalten werden. Durch die Kombination von bewegten Bildern, Texten und gesprochener Sprache können komplexe Konzepte verständlicher dargestellt und leichter verinnerlicht werden.

Verschiedene Integrationsmöglichkeiten

Ein weiterer großer Vorteil von Lernvideos ist ihre Vielseitigkeit. Sie ermöglichen die Integration verschiedenster Medien wie Texte, Fotos, Grafiken, Musik und Sprache. Diese Multimodalität unterstützt die kognitiven Verarbeitungsprozesse der Lernenden und fördert ein tieferes Verständnis der Lerninhalte.

Aktivierung und Motivation

Lernvideos sind besonders geeignet, um die Motivation und Aktivierung der Lernenden zu fördern. Sie entsprechen den heutigen Mediennutzungsgewohnheiten und sprechen die Lernenden auf einer Ebene an, die ihnen vertraut ist.

Leichte Rezeption, aber Vorsicht: passive Haltung möglich

Ein weiterer Vorteil von Lernvideos ist ihre leichte Rezeption. Sie sind einfach zugänglich und können jederzeit und überall angesehen werden. Dies erleichtert das Lernen und macht es flexibler. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Lernenden nicht in eine passive Haltung verfallen. Es ist wichtig, interaktive Elemente einzubauen und die Lernenden aktiv in den Lernprozess einzubeziehen.

Didaktische Qualitätskriterien von Lernvideos

Fachliche Exaktheit: Wird der Lerninhalt sachgerecht und strukturiert dargestellt?

Konzentration auf das Wesentliche: Werden die wesentlichen Inhalte klar und strukturiert präsentiert, ohne ablenkende oder weniger wichtige Informationen?

Förderung des Verstehens: Gibt es eine erklärende Kommentierung der Bilder? Werden anschauliche Grafiken zur Darstellung komplexer Zusammenhänge verwendet? Werden schnelle Abläufe verlangsamt gezeigt?

Lenkung der Aufmerksamkeit: Wird die Aufmerksamkeit der Lernenden durch Detailabbildungen, grafische Elemente oder sprachliche Hervorhebungen gezielt gelenkt?

Erhöhung der Motivation: Werden Menschen in Handlungssituationen gezeigt? Werden Erfahrungen und Erkenntnisse in Interviews dargestellt? Werden die Lerninhalte sinnvoll in eine Erzählstruktur eingebettet?

Model-Observer-Similarity-Hypothese: Kann ich das Video von Studierenden produzieren lassen?

Rückkopplung: Kann ich in meiner Präsenzlehre einen Bezug zum Video herstellen?

Aktivierung von Lernenden

Aufgaben bereitstellen

  • Transferaufgaben zum Video stellen, z.B. (ähnliche) Fallbeispiele finden lassen

  • Handschriftliche Notizen zum Video, z.B. mit Kernaussagen, anfertigen lassen

  • Leitfragen zum Video beantworten lassen

  • Hinweis: Die Arbeitsanweisungen klar formulieren und Termine für die Bearbeitung setzen!

Lernkontrolltests anbieten

  • Automatisierte Tests zur Selbstlernkontrolle einsetzen („Habe ich die Lerninhalte verstanden“?)

  • Testfragen deren richtige Beantwortung zum weiteren Abspielen des Videos führt

  • Abschlusstest als Vorbedingung für weitere Lehrvideos bzw. Lerninhalte einsetzen

Reflexion und Austausch anregen

  • Diskussionsforum zur Beantwortung von offenen Fragen einsetzen

  • durch Reflexionsfragen zum Weiterdenken anregen

  • Diskussionen zum Inhalt des Videos initiieren

  • gemeinsame Lösungen für Problemstellungen erarbeiten lassen

Technisch-gestalterische Qualitätskriterien

Dauer des Lehrvideos

  • Ist das Video zu lang zum Lernen?

  • Hätte der Inhalt auch in mehreren kürzeren Videos dargestellt werden können?

  • Umfasst das Video ausreichend den zu vermittelnden Lerninhalt?

Bild- und Tonqualität

  • Hat das Lehrvideo eine hohe Bildqualität? Zeugt die Bildqualität von Professionalität?

  • Ist die Tonqualität in Ordnung? Setzt sich die Sprache ausreichend von Hintergrundgeräuschen ab?

  • Sind die Grafiken und Texteinblendungen gut zu lesen?

Bildgestaltung

  • Sind Standards der seriösen Kameraführung und Bildgestaltung eingehalten?

  • Unterstützt die formale Bildgestaltung das Verstehen?

  • Sind die Bilder und Informationen ausreichend lange zu sehen?

Nutzersteuerung

  • Ist der Zugriff auf das Lehrvideo jederzeit problemlos möglich?

  • Wird eine aktive Nutzersteuerung des Lehrvideos ermöglicht?

  • Steuerungsmöglichkeiten angeboten? (Start, Stopp, Pause, Vor- und Zurück-Springen)

Gliederung eines Lernvideos

Einleitung

Sie ist ein kognitiver Wegweiser, der eine Orientierung für das Lernvideo gibt und die Relevanz des Inhalts innerhalb der Lehrveranstaltung aufzeigt.

  • Verbindung zu den Lernenden herstellen

  • Aufmerksamkeit erzeugen

  • Lernenden dort abholen, wo sie gerade mit ihrem Wissensstand stehen

  • Aufhänger könnten sein: Beispiele, Zitate, Fragen, Karikaturen, usw.

Hauptteil

  • Erklärmethode festlegen: beschreibend-erläuternd, induktiv und deduktiv, unterweisend, problemorientiert, generativ, fragengestützt, episodenhaft

  • Storytelling verwenden? Fachinhalte werden in Form von Fallbeispiele, persönlichen Erlebnissen, Anekdoten oder Metaphern aus der Perspektive einer realen oder fiktiven Person mit einem Anfangsproblem und einer Lösungsstrategie erzählt.

Schluss

Er dient als Fazit für eine bessere Verankerung und Einordnung.

  • Zusammenfassung der wesentlichen Punkte

  • Verbindung zum Anfang herstellen

  • Oder auf die nächsten Schritte verwiesen.

Arbeitsschritte

Gesamtziele des Lernvideos festlegen

  • Was sollen die Studierenden lernen?

  • Welche Kompetenzen sollen aufgebaut werden?

Zielgruppe analysieren

  • Welchen Wissensstand haben die Studierenden?

  • Welche Fachworte und Theorien kennen sie bereits?

Lerninhalte bündeln

  • Welche Fähigkeiten und welches Wissen wollen wir wie aufbauen?

  • Welche Inhalte wollen wir wie vermitteln?

  • Welches Material steht dafür bereit?

  • Welche Aufgabentypen eigenen sich am besten für die Sicherung des Lernerfolgs?

Ressourcen

  • Wie lange brauche ich für die Erstellung?

  • Brauche ich bei der Umsetzung ggf. Hilfe, weil mir Kompetenzen oder die Zeit fehlen?


Erstellung eines Zeitplans

  • Wann muss das Video fertig sein?

Erstellung eines Drehbuchs

  • Texte schreiben

  • Bilder und Grafiken heraussuchen

  • Festlegen ob Szenen gedreht werden und wenn ja wie sie aussehen sollen

  • Welche Stimme soll für das Video genutzt werden?

  • Das Drehbuch bildet die Grundlage der Videoerstellung.

Das Pac-Man Team unterstützt Sie gerne beim Erstellen von Lehrvideos!

Sollten Sie Fragen zum Erstellen eines Lehrvideos haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Außerdem unterstützen wir Sie bei Bedarf bei allen oben genannten Arbeitsschritten.

Sie haben auch die Möglichkeit, uns ein Drehbuch oder eine Videoidee vorzulegen. Wir setzen diese dann beispielsweise in simpleshow um. Kontaktieren Sie uns gerne.

Erreichen Sie uns unter der E-Mail-Adresse: pacman.projekt@nsi-hsvn.de.


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